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Stadt Radeberg

Intensive Diskussionen, klare Antworten und ein Blick in die Zukunft

Rückblick: Zweiter Bürgerdialog zur Zukunft Radebergs am 12. Februar 2025

25/02/13

Am 12. Februar 2025 fand der zweite Bürgerdialog zu den angedachten Gewerbeflächen in Radeberg statt. Auch wenn weniger Bürgerinnen und Bürger als beim ersten Dialog anwesend waren, war das Interesse an der Veranstaltung weiterhin hoch. Besonders erfreulich war, dass viele neue Gesichter dabei waren und die Möglichkeit nutzten, sich umfassend zu informieren. Oberbürgermeister Frank Höhme und Moderator Peter Escher betonten mehrfach ihre Freude über das anhaltende Interesse und die konstruktiven Diskussionen.

Wirtschaftliche Entwicklung als zentrales Thema

In seiner Eröffnungsrede machte Oberbürgermeister Frank Höhme deutlich, dass die Stadt eine langfristige Strategie zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung benötigt:

"Radeberg muss sich weiterentwickeln, wenn wir auch in Zukunft eine starke Wirtschaft, sichere Arbeitsplätze und Investitionen in Bildung, Sport und Infrastruktur gewährleisten wollen."

Die vielen Anfragen nach freien Gewerbeflächen, Informationen aus den Kammern und von hiesigen Unternehmen, die expandieren und in der Region bleiben wollen, bestätigten die Bedeutung neuer moderner Gewerbeflächen. Einige anwesende Unternehmer schilderten ihre aktuellen Herausforderungen und machten deutlich, dass sie dringend Expansionsmöglichkeiten benötigen. Dennoch gab es aus dem Publikum auch kritische Stimmen zur Frage, ob der Bedarf nicht durch eine effizientere Nutzung bestehender Flächen gedeckt werden könne. Darauf erklärte der Oberbürgermeister Frank Höhme die Zusammenhänge:

„Die bestehenden Gewerbeflächen gehören größtenteils privaten Investoren, die eigene Pläne für die weitere Entwicklung verfolgen. Zudem wäre eine Nachverdichtung in diesen Gebieten mit höheren Belastungen für die Anwohner verbunden – mehr Verkehr, mehr Lärm, weniger Entwicklungsspielraum. Die geplante Fläche am Stadtrand bietet hingegen die Möglichkeit, von Beginn an eine städtebaulich durchdachte Lösung zu schaffen."


✔ Bestehende Unternehmen erhalten Expansionsmöglichkeiten
✔ Neue Firmen schaffen Arbeitsplätze vor Ort
✔ Gewerbesteuereinnahmen fördern soziale und kulturelle Projekte in Radeberg
Der gesamte Bürgerdialog wurde vollständigen aufgezeichnet. Informieren Sie sich jetzt.

Das Bild zeigt das Podium, Link zur Aufzeichnung auf Youtube
(externer Link zu Youtube, neues Fenster)

In der öffentlichen Diskussion erfahren Sie alles über das geplante Gewerbegebiet in Radeberg und den anstehenden Bürgerentscheid. Kommunalpolitiker, Stadtplaner, Vereine und Bürger beleuchten Chancen und Risiken für Radebergs Zukunft: von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen bis hin zu Umwelt- und Naturschutzauflagen sowie Ausgleichsflächen.

Verkehr und Umwelt: Ein viel diskutiertes Thema

Ein Schwerpunkt des Abends war die Frage nach der Verkehrsbelastung und der Umweltverträglichkeit der Gewerbeflächen. Viele Bürgerinnen und Bürger äußerten Sorgen über zusätzlichen LKW-Verkehr. Eric Toussaint, Stadtplaner aus Leipzig, betonte, dass das geplante Gebiet verkehrstechnisch ideal gelegen ist und im Gesamtkontext der Belastungen für die Stadt eine strategisch sinnvolle Entscheidung darstellt. Besonders hob Toussaint hervor, dass die geplanten Gewerbeflächen aus städtebaulicher Sicht eine ideale Lage haben:

„Verglichen mit anderen Entwicklungsprojekten in Deutschland ist dieser Standort aufgrund seiner vorhandenen Infrastruktur und Anbindung ein sehr günstiger und nachhaltiger Entwicklungsraum.“

Oberbürgermeister Frank Höhme stellte noch mal die Verkehrsbelastungen in Relation zu dem Hauptargument der Bürgerinitiative, bestehende Flächen zu nutzen, und appellierte noch mal, alle Radebergerinnen und Radeberger zu beachten:

„Wenn wir versuchen würden, bestehende Gewerbeflächen innerhalb der Stadt zu nutzen, würde das enorme zusätzliche Verkehrsbelastungen für die Bürgerinnen und Bürger bedeuten. Schon jetzt sind bestimmte Straßen durch LKW-Verkehr stark frequentiert – wenn wir innerstädtisch gewerblich nachverdichten, wäre das für viele Anwohner nicht tragbar. Die geplante Fläche hingegen erlaubt es uns, eine emissionsarme und nachhaltige verkehrliche Anbindung mit moderner Verkehrs- und Mobilitätssteuerung zu entwickeln, ohne die sensiblen Wohnnutzungen zusätzlich zu belasten.“

Auch das Thema Umwelt- und Naturschutz wurde ausführlich diskutiert. Die Stadtverwaltung versicherte, dass strenge Umweltauflagen eingehalten und Ausgleichsflächen geschaffen werden. Insbesondere hob die Stadtverwaltung hervor, dass bei einer möglichen Realisierung des Gewerbegebiets umfangreiche Gutachten und Prüfungen zu Lärm, Oberflächenwasser, Emissionen und Arten- und Bodenschutz durchgeführt werden müssten. Zudem würden Ausgleichs- und Kompensationsflächen geschaffen, um Eingriffe in Natur und Landschaft zu reduzieren und gesetzlich vorgeschriebene Umweltstandards zu erfüllen.

„Das Thema Bodenversiegelung wird oft als größtes Problem bei neuen Gewerbegebieten betrachtet. Doch hier können wir moderne Methoden nutzen, um negative Auswirkungen zu minimieren. Dazu gehören unter anderem Stärkung der vorhandenen Grünstrukturen, Ausgleichsflächen, Wassermanagementsysteme, Integration von erneuerbaren Energien und intelligente Bepflanzungskonzepte", ergänzte Eric Toussaint.

 

✔ Begrünung von Dächern und Fassaden
✔ Regenwasserrückhaltung und Wassermanagementsysteme  
✔ Schaffung von Ausgleichsflächen für den Naturschutz


Freiwillige Leistungen der Stadt waren wichtiger Bestandteil der Diskussion

Ein weiteres zentrales Thema war die Frage, wie Radeberg von den zukünftigen Steuereinnahmen profitieren könnte. Prof. Dr. Peter Peschel, Präsident des Radeberger Sportverein e.V. (RSV), stellte anhand des Beispiels des RSV klar, dass Investitionen in Sport- und Kulturangebote von kommunalen Einnahmen abhängen:

„Der RSV ist der größte Sportverein hier in Radeberg, wir haben ein Gelände von etwa 45 000 Quadratmetern, auf dem mehrere sanierungsbedürftige Gebäude stehen. Bei einer groben Schätzung kommen wir in den nächsten zehn Jahren auf ein Investitionsvolumen von rund 9 Millionen Euro. Kurz- bis mittelfristig benötigen wir mindestens 600.000 bis 700.000 Euro, um dringende Reparaturen durchzuführen.“

Er stellte die Notwendigkeit heraus, die nicht nur der RSV hat, sondern viele Vereine im Breitensport:

„Wenn wir diese Summe nicht aufbringen können, wird es für uns immer schwieriger, den Sportbetrieb vollständig aufrechtzuerhalten. Einzelne Hallenabschnitte sind aufgrund baulicher Mängel nur noch eingeschränkt nutzbar. Auf Dauer können wir unsere Leistungen sonst nicht mehr im gewohnten Umfang erbringen.“

Seine Ausführungen fanden breite Zustimmung und es wurde deutlich, dass neue Gewerbeflächen ein notwendiger Schritt zur finanziellen Stabilisierung der Stadt sind.

Bürgerbeteiligung bleibt zentrales Element

Ein weiteres wichtiges Thema war die Transparenz des Planungsprozesses. Die Stadtverwaltung betonte, dass alle Planungsunterlagen für die Bürger einsehbar sind und weitere Dialogformate geplant sind.

„Wir wollen, dass die Bürger mitentscheiden. Genau deswegen führen wir diesen Dialog und den Bürgerentscheid am 23. Februar durch”, sagte Frank Höhme.

Mehrere Wortmeldungen aus dem Publikum forderten mehr Mitsprachemöglichkeiten und eine langfristige Kontrolle über die Einhaltung der zugesagten Maßnahmen. Die Verwaltung sicherte zu, die Öffentlichkeit regelmäßig zu informieren und in den weiteren Planungsprozess einzubeziehen.

Fazit: Eine konstruktive Debatte mit klarem Blick in die Zukunft

In den Abschlussstatements betonten die Podiumsteilnehmer die Bedeutung einer informierten Entscheidung beim anstehenden Bürgerentscheid am 23. Februar:

"Diese Entscheidung betrifft nicht nur uns heute, sondern auch unsere Kinder und Enkel. Lassen Sie uns diese Zukunft gemeinsam gestalten“, sagte Frank Höhme.

Der Abend endete mit einer positiven Grundstimmung und dem Eindruck, dass viele Bürger nun eine fundierte Informationsbasis für ihre Entscheidung haben. Die Stadtverwaltung bedankte sich für das große Interesse und versprach, den Dialog mit den Bürgern weiterhin intensiv zu führen.

Mehrere Bürgerinnen und Bürger meldeten sich zu Wort und zeigten sich offen für die wirtschaftlichen Chancen, die das Gewerbegebiet bietet:

„Wir brauchen diese Gewerbeflächen, damit unsere Kinder hier in Radeberg eine Zukunft haben und nicht wegziehen müssen.“

„Die Stadt braucht stabile Einnahmen, um in Infrastruktur und Schulen zu investieren. Das Gewerbegebiet ist dafür eine langfristige Lösung.“

„Wir können nicht immer nur verhindern und blockieren – wir müssen gestalten. Ich werde mit Ja stimmen!“