Information des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Frühlingskraut auf Grünland, Futterflächen und Brachen kontrollieren
24/04/25
Im Landkreis Bautzen hat sich in den Jahren 2023 und 2024 das Frühlingskreuzkraut (Senecio vernalis) massiv verbreitet und wird zum ernsthaften Problem. Grund sind die toxischen Inhaltsstoffe dieses Neophythen, die ihn besonders auf Wiesen und Weiden zum Risiko für Nutztiere machen. Auch für Menschen kann die Aufnahme von in Kreuzkräutern enthaltenen Giften gesundheitsschädigend sein. Mögliche Aufnahmequellen können Kräutertees aber auch Honig sein. Es besteht daher die Gefahr, dass Imkereien betroffener Regionen ihre Honigernte nicht veräußern können.
lm vergangenem Jahr wurden hohe Besatzdichten von Frühlingskreuz- bzw. -greiskraut (Senecio vernalis) auf Brachen, Stilllegungsflächen und an Straßenrändern, aber auch auf Grünland und auf Futterflächen, insbesondere in Ostsachsen, beobachtet. Blätter und Stängel des Frühlingskreuzkrautes sind wollig behaart, die im Laufe der Entwicklung verkahlen können. Die Pflanze hat, ähnlich wie das Jakobskreuzkraut, gelbe Korbblüten, diezu mehreren in Doldentrauben stehen. Das Frühlingskreuzkrauibeginnt im März/April (je nach Witterungsbedingungen) zu blühen, also deutlich eher als das Jakobskreuzkraut. Diese Pflanzenarl ist mit einer Wuchshöhe von 20 - 50 cm wesentlich kleiner als das Jakobskreuzkraut. Die Giftigkeit für Weidetiere, besonders für Pferde und Rinder wird für beide Arten ähnlich eingeschätzt und bleibt auch in konservierten Pflanzen (Heu, Silage) bestehen.
ln einem amtlichen Versuch 2020 zur Bekämpfung von Frühlingskreuzkraut auf Grünland im Bundesland Brandenburg wurde durch eine einmalige Mahd zu Blühbeginn (Mitte April) keine ausreichende Wirkung erzielt. Bei zweimaliger Mahd (zweiter Termin zum Blühbeginn des Wiederaufwuchses, Mitte Mai) konnte ein Wirkungsgrad von ca. 60 % erreicht werden. Die Herbizide 2,0 l/ha Simplex, 3,0 l/ha Kinvara oder die Tankmischung 2,0l/ha U 46 M-Fluid + 1,5 l/ha U 46 D Fluid zeigten am 2. Juli (3 Monate nach den Behandlungen) Wirkungsgrade von 100 %. lm Folgejahr 2021 war der Deckungsgrad von Frühlingskreuzkraut wesentlich geringer als 2020.
Abgemähte oder herausgerissene Pflanzen sollten möglichst nicht auf der Fläche bleiben, um das Aussamen zu vermeiden. Für die Entsorgung sind Müllverbrennungsanlagen bzw. die Restmülltonnen zu nutzen.
Zu beachten ist, dass es zeitnah zum Wiederaufwuchs kommen kann. Dieser muss auch sachgerecht entfernt werden.
Weitere Informationen gibt es auch unter: bauernzeitung.de/news/brandenburg/achtung-vor-dem-fruehlingskreuzkraut/ (neues Fenster, externer Link)
