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Stadt Radeberg

Pressemitteilung

Schloss Klippenstein - Katja Altmann übergibt Leitung an Dr. Karina Iwe

24/09/17

Nach 31 Jahren reicht Katja Altmann den Staffelstab der Museumsleitung des Schlosses Klippenstein an Dr. Karina Iwe weiter. Die studierte Archäologin und Museumsschaffende arbeitet sich seit 15. August 2024 in die Leitungsposition ein.

„Ich war in den letzten Jahren für zahlreiche Museen tätig, so zum Beispiel in Dresden, Chemnitz, Frankfurt am Main, aber auch im Ausland am Georgischen Nationalmuseum. Mit dem Buchmuseum der Sächsischen Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek in Dresden hatte ich zuletzt bereits eine erste Verantwortlichkeit für ein Museum inne – mit einem vielseitigen Aufgaben- und Ausstellungsspektrum. Daher war die Entscheidung für das Museum Schloss Klippenstein nur folgerichtig“, verrät Dr. Iwe. Ihr ist bewusst, dass sie mit dem jahrhundertealten Kleinod die große Verantwortung für nicht weniger als das kulturelle Zentrum Radebergs übernommen hat. „Ich möchte gerne attraktive Angebote für verschiedene Zielgruppen schaffen, dazu zählen eben auch attraktive Formate für junge Menschen, um eine nachhaltige Verbundenheit mit Schloss Klippenstein zu stiften. Und mir liegt sehr daran, den Bekanntheitsgrad dieser kulturellen Perle über die Radeberger Stadtgrenzen zu erhöhen“, sagt Dr. Iwe. In der ersten Zeit geht es jedoch zunächst um einen Übergang des Wissens von Katja Altmann, die mit der Schlosssanierung in Teamarbeit Großes geleistet hat, an ihre Nachfolgerin. Diese freut sich als Archäologin auch auf die archäologische Sammlung des Museums und sieht hier das Potenzial, sie der Öffentlichkeit bekannter zu machen. „Es ist wirklich etwas Besonderes, wenn man jeden Morgen so eine altehrwürdige Anlage betreten und hier auch arbeiten kann. Zusammen mit meinem Team möchte ich gerne wichtige Impulse für die Zukunft des Hauses setzen“, sagt Dr. Iwe.

Schloss Klippenstein

Die seit dem 13. Jahrhundert auf einer Felsklippe über der Röder errichtete und gewachsene mittelalterliche Burganlage beherbergt heute ein Museum mit Dauerausstellungen zur Stadt- und Industriegeschichte sowie wechselnde Sonderausstellungen. Auf Schloss Klippenstein finden neben Sonntagsführungen und historischen Vorträgen auch etablierte Veranstaltungen wie das Puppen- und Figurentheaterfest „Radeberger Schlosskaspereien“ und die Radeberger Kriminacht statt. Heiratswilligen bietet die Schlossanlage ebenfalls eine einmalige Kulisse.

Klippenstein verfügt über eine wechselvolle Geschichte mit vielen baulichen Änderungen. Mit der Abtretung der Oberlausitz an Sachsen im Jahre 1635 verlor Klippenstein seine Bedeutung als Grenzfestung zur böhmischen Oberlausitz. Nach dem Dreißigjährigen Krieg diente das Schloss nur noch als wettinisches Verwaltungszentrum. Ab 1856 war es Sitz des Amtsgerichtes und die Räume wurden vor allem als Büros und Amtsstuben genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Vorburg Flüchtlingsfamilien einquartiert und die Hauptburg beherbergte eine Zollstelle für Postsendungen. Die Verwaltungsreform von 1952 brachte die Auflösung des Amtsgerichts mit sich. Am 20. Dezember 1953 öffnete ein Heimatmuseum seine Pforten. Im oberen Stockwerk der Hauptburg entstanden ein Jugendclub und ein Kindergarten. Wegen des baulich katastrophalen Zustandes wurden die Wohnungen in der Vorburg nach und nach gesperrt. 1985 stürzte die Reitertreppe auf der Südseite des Schlosses ein und verschüttete den unteren Hof. In den Folgejahren nahm der Verfall der Anlage dramatische Ausmaße an. Mit dem Ziel, das Schloss vor dem endgültigen Verfall zu retten, gründeten engagierte Bürger 1990 das Kuratorium Schloss Klippenstein. Der neue Stadtrat bekannte sich zu Museum und Schloss. Im gleichen Jahr noch fanden erste Maßnahmen zu deren Erhaltung statt. Seit 1993 ist Klippenstein im Besitz der Stadt Radeberg. Im selben Jahr gründete sich der Verein Schloss Klippenstein e. V. Dieser initiierte die erfolgreiche Aktion „Rettet den Eulenturm“ und förderte u.a. die Restaurierung des Renaissance-Portals. 2019 wurde ein behindertengerechter Aufzug eingeweiht und seit 2020 ist nun auch der Schlossgarten saniert und lädt Besucher zum Verweilen und Entspannen ein.